Beizen ist ein chemisches Verfahren zur Entfernung von Zunderschichten, Oxiden und metallischen Verunreinigungen auf Oberflächen metallischer Werkstoffe. Durch den kontrollierten Angriff geeigneter Säuren werden unerwünschte Reaktionsprodukte von der Oberfläche gelöst, ohne das Grundmaterial wesentlich zu beeinträchtigen. Ziel ist eine metallisch reine Oberfläche, die für weiterführende Prozesse wie Passivierung oder Beschichtung optimal vorbereitet ist.
Reinigung und Optimierung von Metalloberflächen

Technologische Grundlagen des Beizens
Das Beizen erfolgt mittels säurehaltiger Lösungen, die auf die spezifische Metalllegierung abgestimmt sind. Typische Beizmittel enthalten Salpetersäure, Flusssäure oder Schwefelsäure – oft in Kombination – um Oxide und Zunder zu lösen. Die Werkstücke werden entweder vollständig eingetaucht, mit der Lösung übergossen oder selektiv behandelt. Nach einer definierten Einwirkzeit werden die Teile gespült, neutralisiert und ggf. passiviert. Geeignete Materialien sind rostfreier Stahl, Aluminium, Kupferlegierungen und Titan. Die Prozessführung erfolgt nach internationalen Standards wie ASTM A380, die Anforderungen an Reinigung und Nachbehandlung spezifizieren.
Chemische Reaktionen beim Beizen
Beim Beizen lösen die Säuren gezielt Oxidschichten und Verunreinigungen von der Metalloberfläche ab. Die chemische Reaktion wandelt Oxide in lösliche Salze um, die durch anschliessendes Spülen entfernt werden. Gleichzeitig erfolgt ein geringer Materialabtrag zur Oberflächenaktivierung.
Normen und Standards
Wichtige Standards im Bereich Beizen sind die Norm ASTM A380 zur Reinigung, Entfettung und Beizung von Edelstahl, die Norm ASTM A967 zur Passivierung von rostfreiem Stahl sowie die DIN EN 2516, welche Anforderungen an Beizverfahren in der Luft- und Raumfahrt definiert. Diese Standards legen die Prozessparameter, Sicherheitsanforderungen und die Dokumentation professioneller Beizarbeiten fest.
Materialien für das Beizen
Geeignete Werkstoffe für das Beizen sind rostfreier Stahl in austenitischer oder ferritischer Ausführung, Aluminium und seine Legierungen, Kupfer sowie Kupferlegierungen, ebenso wie Titan und Nickelbasislegierungen.
Eigenschaften und Vorteile des Beizens
Durch das Beizen entstehen metallisch saubere Oberflächen mit verbesserter Korrosionsbeständigkeit. Das Verfahren entfernt thermisch oder mechanisch entstandene Verunreinigungen und stellt die Voraussetzung für weiterführende Oberflächenprozesse dar. Zugleich wird eine passive Schutzschicht gebildet, die die Lebensdauer erhöht.
Vorteile im Überblick
• Erhöhter Korrosionsschutz bei aggressiven Umgebungen
• Deutlich gesteigerte Oberflächenhärte und Abriebfestigkeit
• Gute Haftgrundlage für Farben oder Klebstoffe
• Elektrische Isolation der Oberfläche
• Möglichkeit zur dekorativen Farbgebung
• Kein Ablösen der Schicht, da sie im Material verankert ist
Typische Anwendungsgebiete des Beizens
Beizen kommt überall dort zum Einsatz, wo metallische Bauteile höchsten Reinheits- und Korrosionsschutzanforderungen genügen müssen. Typische Anwendungen finden sich in folgenden Branchen:
• Luft- und Raumfahrt: Leichte, korrosionsgeschützte Bauteile für Struktur- und Innenraumanwendungen
• Automobilindustrie: Oberflächenveredelung von Karosserieteilen, Zierleisten und Funktionsteilen aus Aluminium
• Medizintechnik: Biokompatible, farbcodierte Instrumente und Gehäuse aus eloxiertem Titan oder Aluminium
• Elektronik und Elektrotechnik: Isolierende Schichten auf Gehäusen, Kühlkörpern und Steckverbindern
• Möbel- und Designindustrie: Dekorative Aluminiumoberflächen mit gleichmässiger Farbgebung und hoher Beständigkeit
• Maschinenbau: Funktionelle Aluminiumkomponenten mit verschleiß- und korrosionsbeständiger Oberfläche
Unsere Kompetenzen im Bereich Beizen
Ateco AG verfügt über langjährige Erfahrung und technologisch ausgereifte Prozesse im Bereich Beizen. Unsere Verfahren sind exakt dokumentiert, standardisiert und individuell anpassbar. Wir bieten hohe Prozesssicherheit durch automatisierte Abläufe, kontinuierliche Überwachung und die Einhaltung internationaler Normen. Für jede Kundenanforderung entwickeln wir die passende Lösung – von der Einzelbehandlung bis zur Serienfertigung.
Präzise Prozessführung und Kontrolle
Die Beizprozesse bei Ateco AG werden durch moderne Steuerungssysteme überwacht. Parameter wie Temperatur, Konzentration, Einwirkzeit und pH-Wert werden konstant kontrolliert, um reproduzierbare Ergebnisse sicherzustellen. So wird jeder Arbeitsschritt exakt nachvollziehbar dokumentiert.
Individuelle Beratung und Sonderlösungen
Ob Standardteil oder komplexes System – unsere Expertinnen und Experten beraten Sie umfassend. Auf Wunsch entwickeln wir massgeschneiderte Beizlösungen, z. B. für Sonderlegierungen oder schwer zugängliche Innenflächen. Auch Vorversuche und Musterbearbeitungen sind möglich.
Qualitätssicherung und Zertifizierungen
Ateco AG setzt auf lückenlose Qualitätssicherung bei allen Beizarbeiten. Jeder Auftrag wird durch qualifiziertes Fachpersonal ausgeführt und geprüft. Prüfprotokolle, Rückverfolgbarkeit und dokumentierte Prozessfreigaben sind Bestandteil unseres QM-Systems. Zertifizierungen wie ISO 9001 garantieren höchste Standards in Fertigung und Dokumentation.
Kontaktieren Sie uns für stationäre Beizarbeiten
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